Gleich mal vorweg: Es ist klasse, als Mobile-first-Agentur von sich reden zu machen.

Rund um den Globus läuft eine Mehrheit aller Websitebesuche über mobile Endgeräte. In unserem Kundenkreis sind es teils sogar 80 Prozent oder mehr. Doch als wären diese Zahlen ein Geheimnis oder höhere Mathematik, geht es bei Designprozessen überraschender oft zuerst um Desktoplösungen. Andere Geräte werden da nur als Beiwerk abgehandelt.


Damit ist man fast immer auf dem Holzweg. Zwar kann ein überwältigendes Design auf einem großen Schreibtischmonitor immer begeistern, aber was wirklich zählt, ist die Funktionalität auf mobilen Geräten.


Für uns ist die Maxime „Mobile first!“ einfach ein Teil des Grundsatzes, rundum nutzerorientiert zu designen. Wenn davon auszugehen ist, dass viele User:innen mit Mobilgeräten auf eine Website zugreifen, dann lassen wir uns von Anfang an davon leiten, dass diese Zielgruppe den Onlineauftritt besonders nutzerfreundlich findet.

Zugegeben, dies kann ein Dämpfer für den Wow-Effekt sein. Allerdings spricht auch allerhand dafür, dass dieser Effekt so gut wie irrelevant ist, wenn es um die wirklich angestrebten Erfolge geht. Das bestätigen erfreulicherweise viele unserer langjährigen Kund:innen!

Wie so oft gilt jedoch: leichter gesagt als getan. Es ist fraglos so, dass viele im Designbereich, auch Agenturen, sich mit dem Mobile-first-Prinzip in ihren Herangehensweisen schwertun. Was Kooba anders macht? Lüften wir den Vorhang! Zumindest ein bisschen!


Was „Mobile first“ in der Praxis bedeutet

In erster Linie bedeutet es, Dinge anders anzugehen.

Standardmäßig wird im Webdesign zunächst für Desktopbildschirme entworfen und anschließend überlegt und ausprobiert, was entfallen oder überarbeitet werden muss, damit das Erlebnis auf Smartphones, Tablets und all den anderen kleinen Geräten wenigstens halbwegs ähnlich ist. Dies wird normalerweise responsives Design genannt.


Mobile-first-Design hebt sich davon bewusst ab. Es nimmt zunächst die Mobilversion in Angriff und gestaltet im ersten Schritt für mobile Endgeräte – und tüftelt erst im Anschluss daran, was sich für den Wechsel auf größere Bildschirme hinzufügen lässt. Bildlich gesprochen: „Mobile first“ fängt klein an und fügt dann hinzu, während konventionelles responsives Design groß loslegt und dann zu streichen beginnt.

Man muss zu Beginn priorisieren, was wichtig ist und was nicht (auf den kleineren mobilen Screens ist nun einmal weniger Platz), sodass die Nutzung auf jedem Bildschirm erfreulich ist. Damit geht auch ein besseres User Interface (UI, also das visuelle Erscheinungsbild) auf allen Kanälen einher, denn das Hinzufügen oder Vergrößern fällt nun einmal leichter als das Streichen oder Verkleinern.

Mit dem Fokus auf Mobilgeräte nutzen wir für unsere Entwürfe schon in der Anfangsphase diesen oder jenen Kniff, um sicherzustellen, dass alles auf kleinen Bildschirmen so nutzerfreundlich und wirkungsvoll ist wie nur irgend möglich.

Wenn wir für mehrere Kommunikationskanäle entwerfen, nehmen wir uns Zeit, um zu verstehen, welche Anforderungen mit der Nutzung per Mobilgerät verbunden sind. Klingt akademisch? Es ist ein entscheidender Faktor! Allgemeine Vorgaben und Ansprüche zu verstehen, ist die Basis eines jeden Projekts, doch Anforderungen an die Mobilgeräte- und die Desktopnutzung müssen sich nicht decken, sogar, wenn dahinter ein und dieselbe Person steht.

Ein Beispiel

Smartphones werden häufig unterwegs und für eher beiläufige Angelegenheiten genutzt, wohingegen detailliertere Recherchen oder Aufgaben meist an größeren Geräten erledigt werden. Fallweise sollte ein Design für mobile Anwendungen also auf völlig andere Dinge zugeschnitten sein als eines für Desktopgeräte. Diese Entscheidung setzt einen Austausch mit User:innen voraus. Dabei ist zu klären, wie sich ihre Nutzungen auf den unterschiedlichen Geräten unterscheiden, die sie Tag für Tag benutzen.

Ist dies sortiert, so ist auch die Richtung für unser mobiles Design klar. Außerdem haben wir damit schon Anhaltspunkte dafür, was wir für die Desktopversion ergänzen und anders gewichten könnten.

Das „Erfolgsrezept“ natives Erlebnis

Bei der Gestaltung von Interaktionen für Mobilgeräte kreist vieles um das, was oft als natives Mobilerlebnis bezeichnet wird. Dabei fällt häufig das Schlagwort native App, als wäre damit der Königsweg offensichtlich. Zu erläutern, was dies beinhaltet, würde hier zu weit führen (es ist von Fall zu Fall sehr unterschiedlich). Wir definieren es einfach mal als „von Anfang an auf Mobilgeräte zugeschnittenes Design“.

Mir geht es darum, beim Entwerfen die folgenden Native-UI-Aspekte stets im Bewusstsein zu haben:

  • Einfachheit großschreiben und die begrenzten Möglichkeiten mobiler Bildschirme beherzigen
  • stets den Daumen im Sinn behalten – sein Bewegungsradius sollte das mobile UI prägen
  • möglichst wenig Dateneingaben erforderlich machen, vor allem nicht viel Getippe verlangen (man bedenke, wie viele mobile Apps auf PIN-Eingabe oder Fingerabdruck-Log-in zurückgreifen)
  • Seitengröße klein halten, um für schwache Internetverbindungen gewappnet zu sein
  • Interaktionsmethoden und -ansätze einbeziehen, die explizit für mobile Endgeräte in Betracht kommen (und die man übersehen würde, wenn man erst eine Desktopversion gestalten und diese dann für Mobilgeräte schrumpfen würde)

Der letztgenannte Punkt hat sich für uns bei Kooba immer stärker als entscheidend erwiesen. Und wir halten weiterhin Augen und Ohren offen. Was auf mobilen und anderen Bildschirmen möglich ist, ändert sich ständig, und laufend bilden sich neuartige Interaktionsformen heraus.

Zu guter Letzt

Für uns bei Kooba beinhaltet das Prinzip „Mobile first“, den technischen Möglichkeiten des Webdesigns für Mobilgeräte auf den Grund zu gehen und uns stets auf dem Laufenden zu halten, was Veränderungen bei der Technik und beim Nutzerverhalten betrifft.

So können wir tatsächlich immer wieder innovative und zugleich effektive Webdesignlösungen anbieten. Auf allen Kanälen.

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