„Wenn du den Feind kennst und dich selbst kennst, brauchst du den Ausgang von hundert Schlachten nicht zu fürchten.“ – Sun Tzu
Bei Kooba sind wir vielleicht keine Expertinnen und Experten für die chinesische Kriegskunst des sechsten Jahrhunderts v. Chr., aber das bedeutet nicht, dass wir von Sun Tzus Erfahrung nichts lernen können. Das Verständnis für die eigenen Stärken und Schwächen sowie die der Konkurrenz ist heute genauso relevant und nützlich wie damals – auch wenn es in der UX anders aussieht als in militärischen Strategien.
Hier ist ein Einblick, wie wir bei Kooba die Wettbewerbsanalyse in unsere umfassende UX-Arbeit integrieren. Für alle, die im Marketing oder Produktmanagement arbeiten, dürfte dies vertraut klingen – und das aus gutem Grund! Dennoch verfolgen UX-Teams einige einzigartige und aufschlussreiche Ansätze, die sicher auch für euch lehrreich sein können.
Positionierung
Der offensichtliche Ausgangspunkt jeder Wettbewerbsanalyse ist es, die eigene Position im Markt zu verstehen. Konkret bedeutet das, folgende Fragen zu stellen:
- Worin sind wir besser oder schlechter als unsere Mitbewerber?
- Welche Kundengruppen sprechen wir an, und welche adressieren unsere Mitbewerber?
- Wie präsentieren wir uns, und wie präsentieren sich unsere Mitbewerber?
Diese Fragen liefern sofortige Hinweise darauf, wie ihr euer Produkt und eure Botschaft verbessern könnt, um neue Kundinnen und Kunden zu gewinnen. Für ein UX-Team bedeutet dies, die bestehenden Schmerzpunkte zu identifizieren, die Nutzerinnen und Nutzer mit eurem Produkt und den Produkten eurer Mitbewerber erleben.
Dieser Prozess sollte nicht nur die Probleme eurer User aufzeigen, sondern auch Chancen identifizieren, bei denen ihr durch eine besonders nützliche UX die Konkurrenz übertreffen könnt. Indem ihr Lücken im Markt findet, könnt ihr euer Produkt gezielt weiterentwickeln und so neue Kundengruppen ansprechen.
Die eigenen Userinnen verstehen
Eine zentrale Aufgabe eines UX-Teams ist es nicht nur, die Mitbewerber zu verstehen, sondern auch die gesamte Bandbreite der Nutzerinnen und Nutzer in eurem Markt. User Research ist dabei ein sehr breit gefasster Begriff und reicht von unstrukturierten Vermutungen bis hin zu rigorosen Tests mit großen Probandengruppen. Das Ziel bleibt jedoch stets dasselbe: zu verstehen, wie und warum User mit eurem Produkt und eurer Marke interagieren.
Bei Kooba nutzen wir einige unserer bevorzugten Methoden, um dies zu erreichen:
- Die Entwicklung idealer Personas, die als Modelle im gesamten Designprozess dienen
- Die Überwachung von Feature-Tests mit echten Nutzerinnen und Nutzern und die sorgfältige Auswertung ihres Feedbacks
- Die indirekte Messung von Nutzerpräferenzen durch Conversion-Optimierung zentraler Features
Eine besonders kreative Möglichkeit, zu erahnen, was Kundinnen und Kunden wollen, besteht darin, die Konkurrenz zu beobachten. Durch die Analyse, wie eure Mitbewerber ihre Produkte entwickeln und vermarkten, können wir Hinweise darauf gewinnen, wie sie die Nachfrage im Markt einschätzen. Dabei gilt jedoch: Diese Informationen mit Vorsicht genießen, denn nichts ist so wertvoll wie die Erkenntnisse aus euren eigenen Tests!
Von den Besten lernen
Gerade im Webdesign ist es entscheidend, die Erwartungen der Nutzerinnen und Nutzer zu erkennen. Durch das Sammeln von Beispielen von Wettbewerber-Websites und die Analyse der vorherrschenden Trends bei User Interfaces und Branding können wir besser verstehen, welche Art von Erfahrungen in eurer Branche erwartet werden.
Natürlich bedeutet das nicht, dass wir diese Trends einfach kopieren sollten. Tatsächlich kann der Grund, sie zu identifizieren, darin liegen, sich bewusst von der Konkurrenz abzuheben und eine Marke zu schaffen, die wirklich einzigartig ist. Zunächst müssen wir die „gemeinsame Sprache“ der Branche verstehen, bevor wir entscheiden, ob wir uns anpassen oder bewusst aus der Reihe tanzen möchten.
Manchmal übernehmen (oder „stehlen“, je nach Definition!) wir aber auch direkt Ideen von Mitbewerbern. Es gibt einfach clevere Ansätze für ein gelungenes Nutzererlebnis, und keine Agentur sollte sich zu stolz sein, eine ähnliche Lösung zu adaptieren – auch wenn sie nicht die erste war, die darauf gekommen ist.
Wissen ist Macht
Gutes Marketing beginnt mit Wissen. Wenn ihr eure Stärken und Schwächen genau kennt, könnt ihr eine Strategie entwickeln, die es euch ermöglicht, gezielt eure Kämpfe zu wählen und die Konkurrenz auszustechen. Gute UX-Research kann diese Vorteile identifizieren und definieren und euch helfen, eine leistungsstarke und effektive Marketingstrategie aufzubauen.